Zwei Männer und eine Frau sitzen glücklich an einem Konferenztisch.
Geändert am : 17.10.2023 05:33
Lesezeit : 10 min

Erfolgreich Netzwerken: so funktioniert Business Networking

Wie funktioniert gutes Netzwerken? Nicht nur unter Berufseinsteigern stellt sich diese Frage immer wieder. Denn Networking ist oft die Basis langjähriger Geschäftspartnerschaften und das Geheimnis so manch erfolgreicher Karriere. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum Business Networking so wichtig ist und was Sie beachten müssen, um in Zukunft Ihre Kontakte noch besser zu knüpfen und zu pflegen.

Networking - was ist das? Eine Definition

Heutzutage ist die ganze Welt vernetzt, von der Globalisierung und Wirtschaft bis hin zu Social Media oder dem Internet allgemein.

"Networking", oder auf Deutsch "Netzwerken" bedeutet das Knüpfen und Pflegen eines Kontaktnetzwerkes. Darunter fallen alle beruflichen und persönlichen Kontakte. Gerade im beruflichen Kontext, also im Bereich des Business Networkings, spricht man auch von zielorientiertem Netzwerken. Zielorientiert deshalb, weil es hier darum geht, dass beide Parteien beruflich etwas davon haben, bzw. gemeinsame Ziele verfolgen, oder die individuellen Ziele optimal zueinander passen.

Tatsächlich "netzwerken" wir aber permanent, auch unbewusst - online und offline. Immer, wenn Sie neue Personen kennenlernen oder sich mit Ihren Bekannten treffen, tun Sie genau das. Der Mensch als soziales Wesen ist auf gute zwischenmenschliche Beziehungen in nahezu allen Lebensbereichen angewiesen.

Warum ist Netzwerken so wichtig?

Der Aufbau eines starken beruflichen Netzwerks kann Ihnen helfen, Ihre Karriere voranzutreiben, weil es Ihnen Zugang zu wichtigen Ressourcen und Informationen verschafft. Er kann Sie außerdem dabei unterstützen, Ihre eigenen Fähigkeiten zu verbessern - indem Sie von erfahrenen Fachleuten lernen und gefördert werden.

Gute Beziehungen verschaffen Ihnen in sämtlichen Bereichen Vorteile - Karriere und Jobsuche sind hier nur ein Bestandteil. Für viele klingt das Thema Networking mit seinem Synonym "Vitamin B" negativ und nach unfairen Methoden, vielleicht sogar nach Korruption. Tatsächlich ist Netzwerken aber zunächst einmal einfach ein Knüpfen von Kontakten, von dem beide Parteien profitieren, sei es beruflich oder privat.

Ein gutes soziales Umfeld schafft Vertrauen, Sicherheit und Resilienz, macht Sie also unempfindlicher gegenüber Stress, erhöht Ihr Selbstbewusstsein und unterstützt Ihre innere Stärke.

Vorteile von Networking

Wer viel netzwerkt, findet nicht nur schneller neue Kund:innen oder Partner:innen, sondern lernt auch eine Menge dazu. Sie bleiben ganz automatisch in Ihrer Branche up-to-date und bilden sich laufend weiter. Und vom gegenseitigen Geben und Nehmen profitieren alle.

Testen Sie doch mal Folgendes: Sie kommen bei einer Sache nicht weiter? Hören Sie zwischendurch auf, zu grübeln und tauschen Sie sich mit anderen Menschen aus - vielleicht sogar über ein ganz anderes Thema. Das schafft neue Impulse und kann Wunder wirken, wenn Sie später gedanklich zu Ihrer Herausforderung zurückkehren.

Nicht zuletzt: Netzwerken macht Spaß! Egal, ob Business Networking oder im Privatleben. Der Austausch mit anderen Menschen mit ähnlichen Interessen tut einfach gut.

Kontakte knüpfen und pflegen

Zu einem guten Netzwerk gehören Menschen, die ähnliche Themen, Herausforderungen und Ziele haben wie Sie. Ein regelmäßiger Austausch und ein gemeinsames Ziehen an einem Strang können hier viel bewegen. Konkurrenzdenken sollten Sie auch bei beruflichen Kontakten in jedem Fall hintenanstellen. Ein unausgesprochenes „Gentleman’s Agreement“ verhindert in der Regel automatisch, dass die Beziehung ausgenutzt wird.

Besonders wichtig für ein gutes Business Network sind aber auch Personen, die Ihre Ziele bereits erreicht haben und dadurch eine Art Vorbildfunktion für Sie einnehmen. Das sogenannte „Vitamin B“ kann hier besonders helfen. Suchen Sie sich gezielt Mentorinnen oder Mentoren, von denen Sie lernen können.

Profitieren Sie von Multiplikatoren

Im Idealfall werden in einem Netzwerk die Kontakte Ihrer Kontakte schnell zu eigenen Kontakten („Freundesfreunde“). Multiplikatoren, also Personen, die selbst ein breites Netzwerk haben, sind hier besonders wertvoll.

Gehen Sie auf jeden Fall immer sicher, dass Ihre neuen Bekanntschaften Sie im Nachgang kontaktieren können – zum Beispiel über die klassische Visitenkarte, per E-Mail oder Social Networks wie LinkedIn oder Xing.

7 Tipps für erfolgreiches Netzwerken

1

Qualität statt Quantität

Sie haben in Ihrem LinkedIn-Netzwerk oder auf anderen Social Media-Plattformen tausende Kontakte und Follower? Nicht schlecht. Aber das muss Ihnen auch nicht unbedingt die besten Vorteile verschaffen, denn: Kontakte müssen gepflegt werden. Ein kleineres Netzwerk mit wenigen, aber dafür wichtigen Kontakten, kann durchaus zielführender sein als eine Community, in der Sie nicht aktiv sind.
2

Kontakte nicht nur knüpfen, sondern auch pflegen

Ganz wichtig: Ein Business Network muss nicht nur aufgebaut, sondern vor allem auch gepflegt werden. Halten Sie Kontakte, tauschen Sie sich regelmäßig aus und bieten Sie Hilfe an. Auch, wenn Sie derzeit nicht selbst Unterstützung benötigen.
3

Gegenseitiges Profitieren

Sie wollen von Ihrem Netzwerk profitieren, klar. Das funktioniert aber in der Regel nicht einseitig. Tauschen Sie sich mit anderen aus, bieten Sie Hilfe an – auch ohne direkt auf eine Gegenleistung aus zu sein. Das ist oft der größte Türöffner.
4

Strategischer Aufbau

Fragen Sie sich, was Ihre Ziele sind, die Sie mit dem Auf- und Ausbau Ihres Netzwerkes erreichen wollen. Welche Personen können Ihnen dabei weiterhelfen? Wie können Sie diese Menschen am besten erreichen? Wie können Sie von bereits bestehenden Kontakten profitieren?
5

Nutzen Sie Ihre Soft Skills

Klingt erstmal simpel, kann beim Business Networking aber nicht genug beachtet werden: Die eigenen Soft Skills. Wenn Sie Kontakte pflegen und knüpfen, sollten Sie immer höflich, informiert und interessiert sein, Ihrem Gegenüber zuhören und selbstverständlich auch weiterhelfen, wenn möglich.
6

Orientieren Sie sich an der 70-20-10-Regel

Orientieren Sie sich beim Networking an der 70-20-10-Regel. Das heißt, Sie investieren 70% Ihrer Zeit, um andere zu unterstützen, 20% für Ihre Selbstpräsentation und 10%, um selbst Hilfe in Anspruch zu nehmen.
7

Lassen Sie auch zwischendurch von sich hören

Mit persönlichen Grüßen zu Weihnachten, Glückwünschen zum Geburtstag oder einfach einer netten Nachricht zwischendurch zeigen Sie Interesse – und sorgen dafür, dass Sie bei dem Anderen präsent bleiben.

Welche Arten von Networking gibt es?

Offline Networking

Überlegen Sie offline zunächst einmal, welche Kontakte intern für Sie spannend sein können. Tauschen Sie sich mit Kolleg:innen und Führungskräften aus, egal, ob im offiziellen Meeting, beim gemeinsamen Mittagessen, oder einfach zwischendurch an der Kaffeemaschine. Auch Gelegenheiten wie Weihnachtsfeiern oder Teambuildingevents sollten Sie nutzen.

Um Ihr externes Netzwerk zu vergrößern, knüpfen Sie am besten dort Face-to-Face-Kontakte, wo sich die Expert:innen Ihres Fachgebiets aufhalten: Besuchen Sie Messen, Konferenzen und Schulungen. Vernetzen Sie sich dort mit anderen Spezialist:innen Ihrer Branche.

Online Networking

Online sind vor allem soziale Netzwerke wie LinkedIn oder Xing von großer Bedeutung für das Business Networking. Aber auch hier gilt: Es reicht nicht, wenn Sie Follower-Anfragen stellen, auch hier müssen Ihre Kontakte gepflegt werden. Gerade für schüchterne oder introvertierte Menschen bietet sich der Austausch über die Social-Media-Kanäle aber sehr gut an. Mit einem guten Business Laptop können Sie leichter Ihre Kontakte pflegen.

Kontakte knüpfen als schüchterne oder introvertierte Person


Sie sind eher schüchtern und introvertiert, wollen aber trotzdem von einem guten Netzwerk profitieren? Kein Problem! Auch introvertierte Menschen können charismatisch wirken und Kontakte knüpfen. Wichtig dabei: Achten Sie auf sich selbst. Wie viel Trubel tut Ihnen gut, wann wird es Ihnen zu viel? Sie müssen nicht tagelang auf Networking Events unter hunderten von Menschen verbringen.
Konzentrieren Sie sich auf einzelne, wichtige Situationen und Menschen, die Sie wirklich kennenlernen möchten. Auch Events im kleineren Kreis oder private Meetings können sich sehr gut zum Netzwerken eignen. Selbstverständlich bieten sich auch soziale Medien wie Xing oder LinkedIn hier perfekt an.

Eine einfache Übung

Business Networking kann man sehr gut üben, zum Beispiel in alltäglichen Situationen, außerhalb des beruflichen Kontextes. Unterhalten Sie sich bewusst mal mit einer fremden Person oder führen Sie ein kurzes Gespräch, statt einfach nur zu grüßen.
Sie selbst müssen dabei gar nicht so viel von sich erzählen: Interessieren Sie sich für Ihr Gegenüber, zeigen Sie Empathie und stellen Sie interessierte Fragen. So geht Netzwerken auch für introvertierte oder schüchterne Menschen viel leichter und Sie werden merken: Networking kann richtig Spaß machen – auch, wenn Sie das auf den Business-Kontext übertragen.

So entwickeln Sie Ihren Elevator Pitch


Stellen Sie sich vor, Sie sind auf einem Networking-Event und Ihr Gegenüber erzählt Ihnen erstmal seine halbe Lebensgeschichte. Eine angenehme Gesprächspartnerschaft? Sicher nicht. Damit Ihnen nicht dasselbe passiert, sollten Sie für Business Networking immer vorbereitet sein. Ein guter Elevator Pitch ist dafür die Basis.

Aber was ist überhaupt ein Elevator Pitch? Im Prinzip: Eine spannende, auf den Punkt gebrachte Vorstellung, die alle relevanten Informationen zu Ihrer Person enthält – und das in circa 60 Sekunden.

Alles Wichtige auf den Punkt gebracht

Überlegen Sie sich den Aufbau für Ihren Elevator Pitch genau: Was haben Sie zu bieten, was macht das für Ihr Gegenüber so interessant und was bringt es ihm? Nicht zuletzt sollte auch klar werden, was Ihre Intention ist, was Sie sich also von Ihrem Gesprächspartner oder Ihrer Gesprächspartnerin wünschen.

Ganz wichtig dabei ist, dass Sie sich verständlich ausdrücken. Es ist nicht zielführend, wenn Sie möglichst viel Fachjargon in 60 Sekunden nutzen. Konzentrieren Sie sich stattdessen darauf, Ihre Botschaft einfach zu vermitteln.

6 No-Gos, die Sie beim Networking vermeiden sollten:

1

Netzwerken zu ernst nehmen

Vergessen Sie nicht: Networking sollte immer auch Spaß machen! Genießen Sie den Kontakt zu anderen Menschen und lassen Sie die Situationen auf sich zukommen. Nicht jedes Networking-Event muss Sie auf ein neues Karrierelevel heben!
2

Ungeduld

Ganz wichtig: Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass Sie von einem neuen Kontakt direkt profitieren werden, verlangen Sie das auch nicht. Vertrauen braucht Zeit und von einer wirklich engen Beziehung haben am Ende beide längerfristig mehr.
3

Nur nehmen, nicht geben

Networking funktioniert nicht einseitig. Nur, wenn Sie sich ehrlich für den Anderen interessieren und bereit sind, ihn zu unterstützen, wird es auch andersherum funktionieren.
4

Übertriebene Eigenwerbung

Spielen Sie sich und Ihre Leistungen nicht zu sehr in den Vordergrund, sondern kommunizieren Sie eher "durch die Blume", was Sie zu bieten haben. Ansonsten wirken Sie schnell plump oder unsympathisch.
5

Kontakte vernachlässigen

Beziehungen müssen gepflegt werden, egal, ob beruflich oder privat. Setzen Sie eher auf wenige, enge Kontakte als auf ein großes Netzwerk, in dem Sie aber mit niemandem richtig verbunden sind. Wer Visitenkarten oder LinkedIn-Kontakte nur sammelt, hat am Ende wenig davon.
6

Menschen klassifizieren

Versuchen Sie, Menschen nicht direkt gedanklich in Schubladen zu sortieren. Jeder Kontakt kann potenziell wichtig sein, allein über die Bekanntschaften, die derjenige wieder mitbringt. Seien Sie immer freundlich und interessiert, niemals herablassend, egal, ob Sie mit einer Führungskraft, einem Azubi oder dem Reinigungspersonal sprechen.

Fazit

Netzwerken ist ein wichtiger Bestandteil des beruflichen Erfolgs. Durch das Aufbauen und Pflegen von Beziehungen zu anderen Menschen können Sie Zugang zu wichtigen Ressourcen und Informationen erhalten und Karrieremöglichkeiten erschließen. Indem Sie regelmäßig netzwerken, können sich neue Türen öffnen, die Sie und Ihre Karriere voranbringen und die Ihnen wesentliche berufliche Vorteile verschaffen. Das Wichtigste ist aber: Networking macht richtig Spaß – und jeder kann es lernen.