Inklusives Büro mit barrierefreien Arbeitsplätzen, Teamarbeit am höhenverstellbaren Schreibtisch und moderner Ausstattung
Geändert am : 15.09.2025 11:55
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Inklusion am Arbeitsplatz: So schaffen Sie barrierefreie Arbeitsumgebungen

Inklusion am Arbeitsplatz sollte in jedem Unternehmen gelebt werden und ist heute sogar noch wichtiger denn je. Der demografische Wandel führt zu einem alternden Erwerbsleben, der War for Talents macht jede:n qualifizierte:n Mitarbeiter:in wertvoll. Gleichzeitig wächst die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen. Ab Juni 2025 gelten zudem verschärfte Barrierefreiheitsanforderungen durch das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz.

Die gute Nachricht: Inklusion ist kein unüberwindbares Hindernis, sondern ein konkreter Wettbewerbs- und Motivationsfaktor. Mit der richtigen Ausstattung wird Inklusion alltagstauglich, fördert die Motivation aller Mitarbeiter:innen und bringt messbare Vorteile für Ihr Unternehmen.

Quelle: Hensen, J. & Trögeler, P. (2023). Inklusion am Arbeitsplatz stärken: Wie und warum verhaltensökonomische Erkenntnisse helfen, Menschen mit Behinderungen bei Einstellungen seltener zu diskriminieren – zum Wohle aller. IW-Report 49/2023. Institut der deutschen Wirtschaft.

Was ist ein inklusiver Arbeitsplatz?

Ein inklusiver Arbeitsplatz bedeutet, Arbeitsumgebungen so zu gestalten, dass Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Einschränkungen ohne Barrieren teilhaben können. Dies umfasst nicht nur körperliche Behinderungen, sondern auch temporäre Einschränkungen, unterschiedliche Arbeitsweisen und individuelle Bedürfnisse.

Die fünf Säulen der Inklusion

  • Barrierefreiheit: Physische Zugänglichkeit für alle Mitarbeiter:innen, unabhängig von Mobilität oder körperlichen Voraussetzungen.
  • Ergonomische Anpassbarkeit: Arbeitsplätze, die sich individuell an verschiedene Körpergrößen, Arbeitsweisen und gesundheitliche Bedürfnisse anpassen lassen.
  • Kommunikation und Orientierung: Klare visuelle und akustische Gestaltung für Menschen mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen.
  • Wohlbefinden und Flexibilität: Rückzugsmöglichkeiten und anpassbare Umgebungen für unterschiedliche Arbeitstypen und Bedürfnisse.
  • Soziale Inklusion: Eine Unternehmenskultur, die Vielfalt wertschätzt, Vorurteile abbaut und alle Mitarbeiter:innen gleichberechtigt einbezieht.

Die messbaren Vorteile von Inklusion

Reduzierung von Burnout und Steigerung der Produktivität

Aktuelle Forschung zeigt eindeutige Zusammenhänge zwischen Inklusion und Geschäftserfolg. Eine umfassende Studie der Boston Consulting Group mit 11.000 Arbeitnehmern in acht Ländern belegt, dass durch ein höheres Inklusionsniveau das Burnout-Risiko um bis zu 50 Prozent gesenkt werden kann. Mitarbeiter:innen, die mehr Inklusion erfahren, sind durch das stärkere Zugehörigkeitsgefühl motivierter, was zur Reduzierung von Burnout beiträgt und die Produktivität steigert.

Quelle: Boston Consulting Group (2024). Four Keys to Boosting Inclusion and Beating Burnout. Studie basierend auf Befragung von 11.000 Arbeitnehmern in acht Ländern.

Höhere Profitabilität und Produktivität

Gallup's umfangreiche Meta-Analyse von 456 Forschungsstudien über 276 Organisationen in 54 Industrien und 96 Ländern zeigt, dass Unternehmen mit einem hohen Engagement-Level eine um 21 Prozent höhere Rentabilität und eine um 17 Prozent höhere Produktivität aufweisen. Zusätzlich haben Unternehmen mit hohem Engagement eine um 41 Prozent niedrigere Fehlzeitenrate.

Quelle: Gallup (2020). Meta-Analyse von 456 Studien über 276 Organisationen. The Benefits of Employee Engagement.

Wissenschaftlicher Nachweis der Produktivitätssteigerung

Forschungsergebnisse der University of Oxford bestätigen diese Befunde: Glückliche und engagierte Mitarbeiter:innen sind 13 Prozent produktiver. Frühere Studien der University of Warwick zeigten bereits, dass zufriedene Mitarbeiter:innen durchschnittlich 12 Prozent produktiver sind, pragmatischer, kooperativer und hilfsbereiter arbeiten sowie seltener fehlen und den Job wechseln.

Quellen:

  • University of Oxford, Saïd Business School (2019). Studie zur Produktivität zufriedener Mitarbeiter.
  • University of Warwick (2015). Laborexperimente zur Arbeitsleistung.
  • Institut der deutschen Wirtschaft (2014). Wohlbefinden steigert die Produktivität.

Besondere Bedeutung für Menschen mit Behinderungen

Evidenz aus der deutschen Arbeitswelt

Das Institut der deutschen Wirtschaft analysierte auf Basis der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 die Situation von rund 20.000 Erwerbstätigen. Die Studie zeigt, dass sozialer Zusammenhalt und berufliches Miteinander einen besonders positiven Einfluss auf das Wohlbefinden und die Arbeitszufriedenheit von Menschen mit Behinderungen haben. Eine häufig wahrgenommene Unterstützung durch Vorgesetzte sowie ein häufig erlebtes Gemeinschaftsgefühl erhöhen die Zufriedenheit mit den Möglichkeiten des Einsatzes eigener Fähigkeiten signifikant – für Menschen mit Behinderungen in noch stärkerem Maß als für Menschen ohne Behinderungen.

Quelle: Flüter-Hoffmann, C., Hammermann, A. & Monsef, R. (2022). Betriebliche Einflussfaktoren auf die Inklusion von Menschen mit Behinderungen: Eine empirische Analyse auf Basis der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018. IW-Trends Nr. 4.

Bausteine für Inklusion am Arbeitsplatz

Barrierefreie, flexible Möblierung

Höhenverstellbare Schreibtische ermöglichen Nutzung im Sitzen und Stehen – ideal für Rollstuhlfahrer:innen und Menschen mit Rückenproblemen gleichermaßen. Rollstuhlgerechte Arbeitsplatzsysteme schaffen großzügige Beinfreiheit und einfache Erreichbarkeit. Großzügige Durchgänge von mindestens 120 cm ermöglichen problemlose Navigation.

Multifunktionsmöbel sparen Platz und bieten flexible Nutzungsmöglichkeiten für verschiedene Arbeitsweisen. Mobile Elemente lassen sich bei Bedarf umpositionieren und schaffen so spontane Barrierefreiheit.

Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung für alle

Bürostühle mit vielfältigen Verstelloptionen unterstützen Menschen unterschiedlicher Statur und mit verschiedenen körperlichen Bedürfnissen. Höhenverstellbare Schreibtische von 65-130 cm Höhe decken nahezu alle Anforderungen ab. Flexible Monitorarme ermöglichen optimale Bildschirmpositionierung für jede Körpergröße und Sehfähigkeit.

Akustik und visuelle Orientierung

Akustikpaneele schaffen ruhige Arbeitsbereiche für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen oder Konzentrationsschwierigkeiten. Klare Zonierung durch Farben und Strukturen erleichtert die Orientierung. Markante Farbleitsysteme mit mobilen Trennwänden in Signal- oder Kontrastfarben helfen bei der Navigation.

Orientierungsbeschriftungen in klarer, kontrastreicher Gestaltung unterstützen Menschen mit Sehbeeinträchtigungen. Taktile Elemente an Möbeln und Wegen bieten zusätzliche Orientierungshilfen.

Mikrozonen für Rückzug und Austausch

Fokusbereiche bieten Ruhe für konzentriertes Arbeiten oder Menschen mit Aufmerksamkeitsschwierigkeiten. Soziale Zonen fördern Integration und informellen Austausch. Ruhige Pausenflächen ermöglichen Regeneration und Entspannung.

Stauraum für unabhängige Nutzung

Abschließbare, einfach erreichbare Schränke in verschiedenen Höhen berücksichtigen unterschiedliche Körpergrößen. Rollbare Aufbewahrung ermöglicht flexible Arbeitsplatzgestaltung. Grifffreundliche Systeme mit großen Griffen und einfacher Bedienung unterstützen Menschen mit eingeschränkter Feinmotorik.

Soziale Inklusion und Unternehmenskultur


Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung

Die physische Barrierefreiheit ist nur ein Teil erfolgreicher Inklusion. Mindestens genauso wichtig ist eine inklusive Unternehmenskultur, die alle Mitarbeiter:innen wertschätzt und einbezieht. Sensibilisierungsschulungen schaffen Bewusstsein für verschiedene Bedürfnisse und bauen Berührungsängste ab.

Awareness-Workshops helfen dabei, unbewusste Vorurteile zu erkennen und Empathie zu entwickeln. Mitarbeiter:innen lernen, wie sie Kolleg:innen mit unterschiedlichen Einschränkungen angemessen unterstützen können, ohne zu bevormunden oder zu stigmatisieren.

Schulungsprogramme für inklusive Kommunikation

Kommunikationstraining: Vermittlung von sensibler, respektvoller Sprache und dem Umgang mit verschiedenen Kommunikationshilfen. Mitarbeiter:innen lernen, wie sie mit Kolleg:innen kommunizieren, die Gebärdensprache nutzen, Hörhilfen verwenden oder andere Kommunikationsformen bevorzugen.

Assistenztechnologien verstehen: Schulungen über Screenreader, Vergrößerungssoftware, alternative Eingabegeräte und andere Hilfsmittel. Das Verständnis für diese Technologien reduziert Unsicherheiten und fördert die natürliche Zusammenarbeit.

Etikette und Hilfsbereitschaft: Lernen, wann und wie Hilfe angeboten werden sollte – und wann Selbstständigkeit respektiert werden muss. Viele Menschen mit Behinderungen bevorzugen es, erst um Hilfe gebeten zu werden, anstatt ungefragt unterstützt zu werden.

Inklusive Teamdynamik entwickeln

Mentoring-Programme: Erfahrene Mitarbeiter:innen werden zu Inklusionsmentor:innen ausgebildet und unterstützen neue Kolleg:innen beim Einarbeiten. Dabei geht es sowohl um fachliche als auch um soziale Integration.

Diversitätsteams: Interdisziplinäre Arbeitsgruppen aus Mitarbeiter:innen mit und ohne Behinderungen entwickeln gemeinsam Verbesserungsvorschläge und setzen Inklusionsmaßnahmen um.

Offene Feedbackkultur: Regelmäßige Gespräche und anonyme Feedback-Möglichkeiten schaffen Raum für ehrliche Rückmeldungen über Barrieren und Verbesserungspotenziale.

Integration in Unternehmensabläufe

Inklusive Meetings: Schulungen für Führungskräfte über barrierefreie Besprechungsführung, einschließlich Gebärdensprachdolmetscher:innen, Untertitel, klarer Raumakustik und visueller Präsentationstechniken.

Flexible Arbeitsmodelle: Entwicklung individueller Arbeitsplatzlösungen, die verschiedene Bedürfnisse berücksichtigen – von flexiblen Arbeitszeiten über Homeoffice-Möglichkeiten bis hin zu angepassten Pausenregelungen.

Notfallpläne: Spezielle Evakuierungs- und Sicherheitspläne für Mitarbeiter:innen mit Mobilitäts- oder Sinneseinschränkungen, die alle Kolleg:innen kennen sollten.

Analyse, Beratung und gemeinsamer Prozess

Professioneller Arbeitsplatz- und Barrierefreiheits-Check

Unsere Expert:innen analysieren systematisch bestehende Barrieren in Ihrem Unternehmen. Mobility-Check prüft Erreichbarkeit und Bewegungsfreiheit. Akustik-Analyse identifiziert Lärmquellen und Kommunikationshindernisse. Organisations-Check betrachtet Arbeitsabläufe und Zugänglichkeit von Ressourcen.

Sie erhalten einen detaillierten Bericht mit prioritäten-geordneten Handlungsempfehlungen und konkreten Kostenschätzungen.

Individuelle Planung und Umsetzung

Basierend auf der Analyse entwickeln wir maßgeschneiderte Lösungen für Ihre Branche und Teamstrukturen. Modulare Ansätze ermöglichen schrittweise Umsetzung nach Budget und Prioritäten. Alle Empfehlungen berücksichtigen bestehende Möbel und Strukturen für kosteneffiziente Lösungen.

Testbereiche, Feedback und Schulung

Erfolgreiche Inklusion entsteht durch Partizipation. Wir richten Pilotbereiche ein, in denen neue Lösungen im realen Arbeitsalltag getestet werden. Mitarbeiter:innen-Feedback fließt direkt in Optimierungen ein.

Ganzheitliche Schulungsprogramme umfassen sowohl technische Aspekte (Ergonomie-Schulungen für optimale Möbelnutzung) als auch soziale Kompetenzen (Sensibilisierungstrainings, inklusive Kommunikation). Change-Management-Prozesse begleiten die Transformation und sorgen für nachhaltige Veränderungen in der Unternehmenskultur.

Praxisbeispiel: Inklusive Arbeitswelt in Aktion

Die Ausgangslage: Ein Beratungsunternehmen mit 40 Mitarbeiter:innen stellt eine neue Kollegin mit Mobilitätseinschränkung ein. Das bestehende Büro weist mehrere Barrieren auf: zu schmale Durchgänge, nicht höhenverstellbare Tische und schlechte Akustik.

Die Lösung: Höhenverstellbare Arbeitsplatzsysteme ersetzen starre Tische und schaffen Flexibilität für alle. Mobile Trennwände in Signalfarben verbessern Orientierung und Akustik gleichzeitig. Großzügige Wegeführung durch Möbelumstellung ermöglicht problemlose Navigation. Eine zentrale Pausenzone wird barrierefrei gestaltet und wird zum Treffpunkt des Teams.

Das Ergebnis: Vollständig barrierefreie Arbeitsplätze, deutlich höhere Mitarbeiter:innen-Zufriedenheit und geringere Ausfallraten. Die Investition amortisiert sich durch gesteigerte Produktivität und reduzierte Krankheitskosten. Und nicht zuletzt: Auch andere Mitarbeiter:innen profitieren von ergonomischen Verbesserungen und flexibleren Arbeitsmöglichkeiten.

Quick-Win-Maßnahmen für sofortigen Start

Sie möchten schnell erste Verbesserungen erzielen? Diese Maßnahmen können Sie kurzfristig umsetzen:

Ergonomische Grundausstattung nachrüsten: Schaffen Sie flexible Arbeitsplätze, die sich an verschiedene Bedürfnisse anpassen. Besonders wirksam an kritischen Arbeitsplätzen oder in Pilotbereichen.

Akustik- und Orientierungsverbesserungen: Kontrastfarben helfen bei der Navigation und schaffen ruhige Arbeitszonen durch mobile Trennwände.

Barrierearme Wegeführung optimieren: Oft reichen bereits Neupositionierungen bestehender Möbel für deutlich verbesserte Zugänglichkeit. Kostengünstig und sofort wirksam.

Professionelle Inklusions-Analyse beauftragen: Ein systematischer Check deckt Potenziale auf, die im Arbeitsalltag übersehen werden.

Checkliste: Erfolgsfaktoren für Inklusion

  • Systematische Bedarfsanalyse und professionelle Beratung
  • Partizipativer Gestaltungsprozess mit allen Beteiligten
  • Ganzheitlicher Ansatz: Technik, Räume und Unternehmenskultur
  • Kontinuierliche Evaluierung und Anpassung der Maßnahmen

Fazit: Inklusion als Erfolgsfaktor

Ein inklusiver Arbeitsplatz bringt Unternehmen messbar voran – durch Höchstmaß an Teilhabe, gesteigerte Produktivität und erhöhte Motivation aller Mitarbeiter:innen. Inklusion ist kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens.

Die demografische Entwicklung macht inklusive Arbeitsplätze zur Notwendigkeit. Unternehmen, die jetzt handeln, sichern sich Wettbewerbsvorteile im Kampf um Talente und erfüllen gleichzeitig ihre gesellschaftliche Verantwortung. Inklusion beginnt mit der richtigen Ausstattung – und wirkt weit darüber hinaus.

Moderne inklusive Arbeitsplätze funktionieren für alle besser. Höhenverstellbare Tische helfen nicht nur Rollstuhlfahrer:innen, sondern fördern gesundes Arbeiten für alle. Gute Akustik unterstützt nicht nur Menschen mit Hörbeeinträchtigungen, sondern steigert die Konzentration aller Mitarbeiter:innen.

Ihr nächster Schritt: Lassen Sie Ihren Arbeitsplatz auf Inklusionspotenzial prüfen – unsere Expert:innen beraten, planen und statten Ihr Büro mit barrierefreien, ergonomischen Lösungen aus. Vereinbaren Sie ein unverbindliches Beratungsgespräch!

Häufig gestellte Fragen zu Inklusion am Arbeitsplatz

Ist Inklusion teuer oder aufwendig?

Der Umbau zu einem inklusiven Arbeitsplatz muss nicht das Budget sprengen. Viele wirkungsvolle Maßnahmen lassen sich modular und schrittweise umsetzen. Höhenverstellbare Tische, ergonomische Sitzmöbel und verbesserte Akustik können oft in bestehende Bürostrukturen integriert werden, ohne kostspielige Komplettumbauten. Moderne inklusive Systeme sind meist kompatibel mit vorhandener Ausstattung und lassen sich erweitern. Zudem amortisieren sich Investitionen häufig durch geringere Krankheitskosten, höhere Mitarbeiter:innen-Zufriedenheit und gesteigerte Produktivität. Ein professioneller Inklusions-Check hilft dabei, kosteneffiziente Prioritäten zu setzen.

Welche rechtlichen Anforderungen gelten?

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) und das Sozialgesetzbuch IX (SGB IX) bilden den rechtlichen Rahmen für Inklusion am Arbeitsplatz. Ab Juni 2025 gelten verschärfte Anforderungen, besonders für digitale Barrierefreiheit. Arbeitgeber:innen sind verpflichtet, angemessene Vorkehrungen für Beschäftigte mit Behinderungen zu treffen, sofern dies keine unverhältnismäßige Belastung darstellt. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verbietet Diskriminierung aufgrund einer Behinderung. Professionelle Beratung hilft dabei, alle relevanten Anforderungen bei der Lösungsentwicklung zu berücksichtigen und rechtssichere Arbeitsplätze zu schaffen.

Wie messe ich den Erfolg?

Der Erfolg inklusiver Maßnahmen lässt sich anhand verschiedener Kennzahlen objektiv bewerten. Quantitative Indikatoren umfassen Mitarbeiter:innen-Zufriedenheit durch regelmäßige Befragungen, Produktivitätskennzahlen, Krankheitsraten und Fluktuationsstatistiken. Besonders aussagekräftig sind Vorher-Nachher-Vergleiche dieser Daten. Qualitative Bewertungen erfolgen durch strukturierte Feedback-Gespräche mit betroffenen Mitarbeiter:innen, anonyme Umfragen zu Arbeitsplatzqualität und Beobachtungen der Teamdynamik. Auch die Anzahl vermiedener Arbeitsunfälle oder ergonomischer Beschwerden kann als Erfolgsindikator dienen. Eine jährliche Evaluierung der Inklusionsmaßnahmen zeigt Entwicklungen auf und identifiziert weiteres Verbesserungspotenzial.

Quellen

Boston Consulting Group (2024). Four Keys to Boosting Inclusion and Beating Burnout. Studie basierend auf einer Befragung von 11.000 Arbeitnehmern in acht Ländern (Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Indien, Japan, UK und USA).

Flüter-Hoffmann, C., Hammermann, A. & Monsef, R. (2022). Betriebliche Einflussfaktoren auf die Inklusion von Menschen mit Behinderungen: Eine empirische Analyse auf Basis der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018. IW-Trends Nr. 4, Institut der deutschen Wirtschaft.

Gallup (2020). The Benefits of Employee Engagement. Meta-Analyse von 456 Forschungsstudien über 276 Organisationen in 54 Industrien und 96 Ländern.

Hensen, J. & Trögeler, P. (2023). Inklusion am Arbeitsplatz stärken: Wie und warum verhaltensökonomische Erkenntnisse helfen, Menschen mit Behinderungen bei Einstellungen seltener zu diskriminieren – zum Wohle aller. IW-Report 49/2023, Institut der deutschen Wirtschaft.

Institut der deutschen Wirtschaft (2014). Wohlbefinden steigert die Produktivität. Laborexperimente zeigen, dass Wohlbefinden die Arbeitsleistung steigert.

University of Oxford, Saïd Business School (2019). Studie zur Produktivität zufriedener Mitarbeiter: Glückliche Mitarbeiter sind 13 Prozent produktiver.

University of Warwick (2015). Laborexperimente zur Arbeitsleistung: Zufriedene Mitarbeiter sind durchschnittlich 12 Prozent produktiver.