Zwar wird das Homeoffice immer gefragter, dennoch schwören zahlreiche Angestellte noch immer auf einen fixen Büroplatz. Die Nutzung von Einzelbüros schafft hier eine gute Balance und wird immer beliebter. Den Mitarbeitenden steht dabei ein einzelner Raum zur Verfügung, der auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist – also ganz im Gegensatz zu Großraumbüros und Mehrpersonenbüros.
Die Aufgabe bei der Einrichtung eines Einzelarbeitsplatzes lautet, eine produktive Umgebung mit wenigen Ablenkungen zu schaffen. Und ferner: Möglichst schonende Möbel zur Verfügung zu stellen, denn Bewegungsmangel schadet nicht nur der Konzentration, sondern auch der Gesundheit. Wir zeigen Ihnen, wie Sie ein optimales Einzelbüro einrichten.
Vorteile und Nachteile von Einzelbüros
Wenn Sie Ihren Mitarbeitenden Einzelbüros zur Verfügung stellen wollen, sollten Sie sich vorher einiger Vor- und Nachteile bewusst machen. Anforderungen an die Arbeit und die Ausrichtung des Unternehmens sind hier entscheidend: Benötigen die Mitarbeitenden hohe Konzentration für die Aufgaben? Oder sind Teamarbeit und Wir-Gefühl gefragt?
Vorteile Einzelbüro
Nachteile Einzelbüro
Konzentrierte Arbeitsatmosphäre
Benötigt mehr Fläche und verursacht höhere Kosten
Privatsphäre und geringeres „Sich-beobachtet-fühlen“
Weniger Transparenz
Persönliche Gestaltung
Kommunikationen unter dem Kollegium ist gehemmter
Individuelle Regelung von Temperatur und Licht
Erschwertes Teamwork
Ansteckungsgefahr bei Krankheiten sinkt
Optimale Einrichtung und Gestaltung des Einzelbüros
Sie halten Einzelbüros für die ideale Arbeitsumgebung? Sehr gut – wir zeigen Ihnen, wie die optimale Organisation gelingt. Hohe Priorität sollten dabei die Büromöbel haben. Im Schnitt sitzen Angestellte im Büro mehr als acht Stunden pro Tag – das geht auf Rücken, Nacken und Schultern sowie auf die Gelenke. Hier lohnt sich eine höhere Investition in ergonomische Bürostühle und höhenverstellbare Schreibtische, damit Ihr Team gesund bleibt und sich wohl fühlt.
Ordnung und Stauraum im Einzelbüro schaffen
Die wichtigste Frage zuerst: Wohin soll der Schreibtisch? Der Schreibtisch ist zentrales Element. Per se raten wir zu einer Platzierung nahe einem Fenster, am besten seitlich. So bekommen Mitarbeitende Sonnenlicht und werden bei der Arbeit nicht geblendet. Wenn Sie genügend Raum zur Verfügung haben, sollte der Schreibtisch nicht an der Wand stehen, sondern 10 bis 15cm Abstand halten. Denn für eine beruhigende Atmosphäre sorgt Platz neben dem Schreibtisch.
Folgende Elemente helfen Ihnen dabei, Ordnung zu schaffen und einzuhalten:
Organizer für den Schreibtisch oder Prospekthalter zum Anhängen an Tisch und Wand bieten weiteren Stauraum.
Aufbewahrungsboxen und Ablagesysteme eignen sich dafür, aktuelle und wichtige Dokumente griffbereit zu halten. Außerdem können Sie die Farbe an das Büro anpassen.
Überlegtes Kabelmanagement schafft Ruhe. Nutzen Sie Kabelwannen, die Sie an den Schreibtisch montieren, Kabelhalter oder Clips zum Führen der Kabel.
Um den Arbeitsplatz effektiv zu halten, braucht es auch Eigeninitiative: Selbstorganisation und regelmäßiges Aufräumen sind gefragt.
Was tun bei einem kleinen Einzelbüro?
Nicht immer ist genügend Platz für geräumige Einzelbüros vorhanden (interessant: Die Mindestgröße eines Einzelbüros muss laut Arbeitsstättenregel A 1.2 mindestens acht Quadratmeter betragen). Was also tun bei einem kleinen Büro?
• Kompakten Schreibtisch oder Wandklapptisch zum Hoch- und Runterklappen nutzen.
• Auch ein Eckschreibtisch spart Platz.
• Platzsparende und multifunktionale Möbelstücke nutzen: Schreibtische mit integriertem Regal, kompakte Organizer oder Rollcontainer, die Sie unter den Tisch schieben können.
Ergonomie im Einzelbüro
Ein Einzelbüro mit ergonomischen Möbeln bildet die Grundlage für gesundes Arbeiten. Somit bleiben die Mitarbeitenden fit und fühlen sich wohl. Hier sollten Sie nicht sparen, denn hochwertige Büromöbel vermeiden Rückenbeschwerden, Muskelverspannungen und fördern die Durchblutung. Dem kommt eine besondere Bedeutung zu, wenn wir berücksichtigen, dass Bewegungsmangel Grund für eine wesentlich höhere Gesundheitsanfälligkeit ist.
Zu einer gesundheitsfördernden Büroausstattung gehören:
Ergonomische Bürostühle – Sie passen sich dem individuellen Körperbau der Mitarbeitenden an. Beim Arbeiten sind Nacken und Rücken entlastet, Schulter- und Armbereiche bleiben entspannt. Sitzhöhe und Sitztiefe sind anpassbar.
Höhenverstellbare Schreibtische – Entlasten den Rücken und sorgen für ausgleichende Bewegung. Als Faustregel pro Stunde gilt: 40 Minuten im Sitzen arbeiten, 20 Minuten im Stehen.
Monitorständer oder externe Monitore – Sorgen für ein entspanntes Sehen auf Augenhöhe und beugen Nackenverspannungen vor. Zudem können Sie – anders als beim Laptop – Abstände Ihren Wünschen anpassen.
Haben Sie den Einzelarbeitsplatz ergonomisch eingerichtet, sollten Mitarbeitende Stuhl, Tisch etc. auch entsprechend nutzen. Erfahren Sie, worauf bei einer ergonomischen Nutzung zu achten ist.
Einzelarbeitsplätze besitzen einen nennenswerten Vorzug: Mitarbeitende können die Bürogestaltung nach ihren Vorlieben vornehmen. Aber Vorsicht: Es sollte nicht das Ziel sein, Wohlfühlatmosphäre zum Relaxen zu schaffen, sondern eine produktive Umgebung.
Farbliche Gestaltung: Helle und zurückhaltende Farben wie Pastell oder Beige sorgen für Konzentration. Aber auch farbliche Akzente wie Blau (regt Kreativität an), Gelb (steigert die Laune) oder dunkles Grün (sorgt für Ruhe) geben dem Büro einen im wahrsten Sinne des Wortes lebendigen Anstrich.
Temperatur: Die optimale Raumtemperatur zum Arbeiten liegt zwischen 20 und 22 Grad. Manche Personen mögen es jedoch wärmer oder kühler. Die Raumtemperatur und die optimale Luftfeuchtigkeit von 40% bis 60% sollten jedoch immer eingehalten werden.
Licht: Mit einer passenden Beleuchtung wirken Sie der Müdigkeit im Einzelbüro entgegen. Natürliches Tageslicht ist das ideale Licht – aber aufgrund von Tages- und Jahreszeit oder Lage des Büros nicht immer gegeben. Anpassbare LED-Lampen oder Tageslichtlampen, die natürliches Tageslicht simulieren, eignen sich besonders gut für den Schreibtisch.
Pflanzen: Nachweislich steigern Pflanzen das Wohlbefinden, schaffen Ruhe und reinigen die Luft. Vor allem der Drachenbaum sorgt für bessere Luftqualität und benötigt dabei nur wenig Licht und Pflege. Weitere Büro-Evergreens sind Gummibäume (pflegeleicht) oder Efeu.
5 Tipps für ein effizientes Einzelbüro
Letztendlich muss das Einzelbüro der Nutzerin bzw. dem Nutzer gefallen. Hier hat jede Person andere Präferenzen – einige Kniffe besitzen allerdings Allgemeingültigkeit. Damit Ihre Mitarbeitenden möglichst produktiv zu Werke gehen, beherzigen Sie folgende fünf Tipps:
1
Ergonomisches Arbeiten:
Bieten Sie ergonomische Bürostühle und höhenverstellbare Tische an. Das motiviert Mitarbeitende, bei der Arbeit aufzustehen und sich zwischendurch zu bewegen. Wenn Ihnen mehr Platz zur Verfügung steht, eignen sich auch flexible Arbeitsbereiche (etwa eine gemütliche Leseecke).
2
Genügend Stauraum:
Schaffen Sie Möglichkeiten, aktuelle und relevante Unterlagen griffbereit zu halten (etwa durch Beistellwägen oder flexible Schubladenelemente).
3
Dezenter Farbanstrich:
Für Arbeitsatmosphäre sorgen helle Farben. Farbliche Anstriche sollten sparsam eingesetzt werden, da sie ablenken können.
4
Ausreichend Licht:
Platzieren Sie den Schreibtisch seitlich des Fensters und verwenden Sie LED-Leuchten, die Tageslicht imitieren.
5
Grüne Atmosphäre:
Pflanzen sorgen für Ruhe und bessere Luft. Stellen Sie grüne Bewohner für das Einzelbüro zur Verfügung – am besten welche, die pflegeleicht sind.
Mit der richtigen Gestaltung und Ausstattung erlebt Ihr Kollegium ein produktives Umfeld, in dem es sich wohlfühlt. Möglichst schonende Bürostühle, flexible Tische und genügend Stauraum für einen aufgeräumten Schreibtisch sind das A und O. Denken Sie zudem daran, den Mitarbeitenden etwas Freiraum für die Eigengestaltung zu lassen – denn das persönliche Flair und das Gefühl eigener Entfaltung bauen eine Bindung zum Einzelbüro und zum Unternehmen auf.
